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Geht es jetzt los? In den letzten Wochen der Schwangerschaft sitzen viele werdende Mamis wie auf glühenden Kohlen. Jedes Druckgefühl, jedes Stechen im Bauch wird genau unter die Lupe genommen. Sind das vielleicht schon Wehen, die den Beginn der Geburt einleiten?
Spürst du um die 36. SSW ein unregelmäßiges Ziehen im Unterbauch, so handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Senkwehen.1 Doch was bewirken diese Kontraktionen eigentlich? Solltest du dir Sorgen machen? Und was kannst du tun, um das unangenehme Gefühl zu lindern?
In den letzten Wochen der Schwangerschaft bereitet sich dein Körper zunehmend auf die bevorstehende Geburt vor. Während du vielleicht schon seit dem zweiten Trimester immer wieder Übungswehen verspürt hast, treten in den letzten 4 bis 5 Wochen vor dem berechneten Geburtstermin vermehrt die sogenannten Senkwehen auf. Dabei ziehen sich die Muskeln deiner Gebärmutter zusammen und bewirken, dass das Baby nach und nach tiefer rutscht.2 Senkwehen haben die Funktion, das Ungeborene in die perfekte Geburtsposition zu bringen. Liegt dein Baby mit dem Köpfchen nach unten, so wird dieses nun tiefer ins Becken rutschen.3
Während manche Frauen die Kontraktionen gar nicht bemerken, verspüren viele werdende Mütter ein leichtes Ziehen im Unterleib, das auch in den Rücken und die Oberschenkel ausstrahlen kann. Manche Schwangere beschreiben die Wehen bereits als schmerzhaft und vergleichen sie beispielsweise mit Menstruationsbeschwerden oder einem Muskelkater.4, 5
Dass es sich tatsächlich um Senkwehen handelt, wirst du auch an der Form deines Bauches erkennen. Dieser wird sich durch die Wehen gegen Ende des dritten Trimesters immer weiter absenken. Hatte dein Babybauch zuvor noch die runde Form eines „C“, dann wird er nun eher wie ein umgedrehtes Fragezeichen („¿“) aussehen.6
Ist dies dein erstes Baby? Dann kannst du etwa vier bis fünf Wochen vor der Geburt mit Senkwehen rechnen.7 Bei vielen Frauen treten sie um die 36. SSW auf.8 Hast du bereits Kinder, so dauert es wahrscheinlich noch ein bisschen länger. Bei Mehrgebärenden ist es nicht unüblich, dass sich der Bauch erst kurz vor der Geburt absenkt.9
Wehen treten nicht erst zu Beginn der Geburt auf. Während der gesamten Schwangerschaft trainiert deine Gebärmutter und bereitet sich auf den Tag der Tage vor. Ab etwa der 20. SSW bemerken viele Schwangere die sogenannten Übungswehen oder Braxton-Hicks-Kontraktionen.10 Dabei zieht sich die Gebärmutter zusammen, wodurch der Bauch der Schwangeren hart wird. Übungswehen haben keinen Einfluss auf den Gebärmutterhals und den Muttermund.11 Sie führen jedoch zu einer gesteigerten Durchblutung der Plazenta und somit zu einer besseren Versorgung deines Kindes.12
Ein weiterer Wehentyp, der in der Zeit vor der Geburt eine Rolle spielt, sind die Vorwehen. Deren Definition wird je nach Quelle unterschiedlich gehandhabt. Oftmals werden die Senkwehen als ein Teil der Vorwehen angesehen. Demnach unterteilt man die Vorwehen in Senk- und Stellwehen. Letztere bringen das Baby in den letzten Tagen vor der Geburt beim Eintritt ins Becken in seine endgültige Position.13
Andere Autoren unterscheiden zwischen Senk- und Vorwehen. Gemäß dieser Definition treten Vorwehen nur in den letzten Tagen der Schwangerschaft auf. Sie sind (wie die Senkwehen) noch keine geburtseinleitenden Wehen, führen also nicht dazu, dass sich der Muttermund öffnet. Allerdings bewirken die Vorwehen eine Reifung des Gebärmutterhalses (Zervix). Dieser wird aufgelockert und kann sich auch schon etwas verkürzen.14
Treten in den letzten Wochen der Schwangerschaft Kontraktionen auf, sind sich viele Frauen unsicher: Handelt es sich lediglich um Übungs- oder Senkwehen oder sind es schon richtige Geburtswehen? Vielleicht hast du Angst, die ersten Anzeichen der beginnenden Geburt zu übersehen. Im Folgenden erklären wir dir, wie du Senkwehen und Geburtswehen auseinanderhalten kannst und worin sich die beiden Wehenarten unterscheiden.15, 16
Senkwehen | Echte Wehen |
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Unser Tipp zur Unterscheidung von Senkwehen und echten Geburtswehen: Nimm ein warmes Bad. Senk- und Übungswehen werden durch die Wärme gewöhnlich gelindert.17 Eröffnungswehen erkennst du daran, dass sie gleich bleiben oder sogar noch an Intensität zunehmen.18
Senkwehen sind an sich nichts Besorgniserregendes. Schließlich sind sie ein ganz normaler Teil der Schwangerschaft und bereiten deinen Körper auf die Geburt deines Babys vor. Dennoch fühlt sich das Ziehen und Drücken im Bauch für dich vielleicht unangenehm an. Was kann dir bei Senkwehen helfen?
Bist du unsicher, wie du mit den Beschwerden am besten umgehen kannst? Dann wende dich bitte an deinen Arzt / deine Ärztin.
Ein Gutes haben die Senkwehen: Da das Baby nun weiter nach unten rutscht, nehmen bei vielen Frauen ab diesem Zeitpunkt Beschwerden im Oberbauch ab. Du hast wieder mehr Platz zum Atmen, kannst beim Essen wieder mehr als nur Mini-Portionen zu dir nehmen und auch das Sodbrennen dürfte jetzt weniger werden.21 Dafür verspürst du nun eventuell vermehrten Harndrang, da dein Baby auf die Blase drückt.22
In der Regel sind Senkwehen kein Grund zur Sorge. Solltest du dir aber nicht sicher sein, ob es sich vielleicht doch schon um Geburtswehen handelt, dann kontaktiere bitte deine Hebamme oder deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin. Vor allem, wenn die Wehen regelmäßig in immer kürzer werdenden Abständen auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um Geburtswehen handelt. Unbedingt einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen solltest du auch, wenn du Blutungen oder starke Schmerzen hast. In jedem Fall gilt: Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn du dir sehr unsicher bist oder allgemein kein gutes Gefühl hast, ist es immer besser, einmal mehr ärztlichen Rat einzuholen.
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