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Du bist im letzten Trimester deiner Schwangerschaft angelangt und du machst dir immer mehr Gedanken über die bevorstehende Geburt? Bestimmt fragst du dich, wie du dich bestmöglich auf dieses besondere Ereignis vorbereiten kannst – sowohl mental als auch körperlich. Viele Hebammen empfehlen eine Dammmassage zur körperlichen Vorbereitung auf eine natürliche Geburt.
Doch wo liegt der Damm eigentlich? Was sind die Vorteile einer Dammmassage? Welches Öl darf ich verwenden und wie gehe ich genau vor? In diesem Artikel beantworten wir dir alle Fragen rund um dieses für viele Frauen etwas schambehaftete Thema. Wir zeigen dir, wie du dich mit diesem Teil deines Körpers vertraut machen kannst. Mit unserer einfachen Anleitung bereitest du deinen Damm bestens auf die bevorstehende Geburt vor.
Die Dammmassage stellt einen sinnvollen Teil der Geburtsvorbereitung dar. Hierbei wird das Gewebe des Damms in den letzten Wochen der Schwangerschaft sanft massiert. Auf diese Weise sollen die Durchblutung und die Elastizität des Damms gefördert werden. Schließlich wird dieser Teil des weiblichen Körpers während der Austrittsphase der natürlichen Geburt stark gedehnt. Eine Dammmassage kann dabei helfen, das Risiko für Geburtsverletzungen zu reduzieren.
Als Damm bezeichnet man den Bereich zwischen Vagina und After. Er wird auch als Perineum bezeichnet. Die Dammmassage wirkt sich sowohl auf die Haut des Perineums, das Unterhautfettgewebe, die Muskulatur sowie auf tiefere Gewebeschichten in diesem Bereich aus.1
Bei einer natürlichen Geburt wird das Perineum stark beansprucht. Während das Köpfchen deines Kindes sich nach unten bewegt und seinen Weg nach außen bahnt, kommt es zu einer extremen Dehnung der Haut, des Bindegewebes und der darunterliegenden Muskeln am Damm. Manchmal ist die Dehnung so stark, dass die Gewebeelastizität überschritten wird. Ein Dammriss kann die Folge sein.2
Durch die Dammmassage während der Schwangerschaft soll das Perineum weicher, elastischer und besser durchblutet werden. Das Ziel: eine Verbesserung der Dehnungsfähigkeit und damit eine Senkung des Risikos für Geburtsverletzungen.3, 4
Wissenschaftlich konnte der Einfluss der Dammmassage auf die Geburt nicht eindeutig belegt werden.5 Während einige Studien keine positiven Auswirkungen der Dammmassage feststellen konnten6, zeigten andere wissenschaftliche Untersuchungen eine Reihe positiver Effekte für die gebärenden Frauen:
Neben der physischen Vorbereitung auf die Geburt kann die Dammmassage auch einen mentalen Effekt haben. Durch das regelmäßige Massieren lernst du diesen Teil deines Körpers besser kennen. Mit deinen Fingern erzeugst du eine Dehnung im Bereich des Perineums. Während der Austreibungsphase der Geburt wird diese Dehnung natürlich viel stärker sein. Dennoch kannst du dich durch die Massage schon während der Schwangerschaft ein wenig an dieses Dehnungsgefühl gewöhnen und dich während der Geburt eventuell besser darauf einstellen.13, 14
Wann ist in der Schwangerschaft der richtige Zeitpunkt für die geburtsvorbereitende Dammmassage? Es wird empfohlen, damit ab der 34. Schwangerschaftswoche, also etwa sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, zu beginnen.22
Und wie oft sollte die Dammmassage durchgeführt werden? Häufig wird dazu geraten, die Massage täglich durchzuführen. Gemäß einiger Studien ist der gewebeschützende Effekt jedoch am stärksten, wenn die Dammmassage nur einmal wöchentlich durchgeführt wird. Nimm dir also etwa ein- bis zweimal pro Woche etwas Zeit für dich und deinen Körper.23 Die Massage muss nicht sehr lange dauern, es reicht völlig, wenn du dir dafür etwa vier Minuten einplanst.24
Weleda, Lansinoh, Motherlove – es gibt diverse Marken, die spezielle Öle für die Dammmassage im Angebot haben. Sehr beliebt ist das Weleda Damm-Massageöl. Dieses ist reich an Vitamin E, welches die Elastizität des Damms fördert.25 Die Produkte von Weleda und Co. erhältst du im Drogeriemarkt oder in der Apotheke.
Du kannst jedoch auch ein anderes sanftes Öl pflanzlicher Herkunft wählen. Für die Dammmassage eignen sich beispielsweise Mandelöl, Jojobaöl und Weizenkeimöl, am besten in Bio-Qualität.26 Wähle einfach ein Öl aus natürlichen Zutaten und ohne synthetische Duftstoffe, das einen für dich angenehmen Geruch hat.
Als Alternative zum Öl kannst du auch die Feminex-Salbe (auf Aminosäurenbasis) zur Dammmassage verwenden. Diese ist besonders empfehlenswert, wenn schon Narbengewebe vorhanden ist. Du erhältst sie in der Apotheke und kannst sie problemlos im Wechsel mit dem Dammmassage-Öl anwenden.
Das Öl ist besorgt und du bist bereit loszulegen. Aber wie funktioniert das nun eigentlich mit der Dammmassage? Vielleicht bist du etwas unsicher, da du diesem Teil deines Körpers bislang nicht allzu viel Beachtung geschenkt hast. Zunächst einmal solltest du alles für die Dammmassage vorbereiten.
Viele schwangere Frauen wählen für die Dammmassage gerne eine halbsitzende Position. Du kannst es dir beispielsweise auf deinem Bett mit einem Kissen im Rücken bequem machen. Alternativ führst du die Massage stehend durch. Um den Damm besser zu erreichen, stellst du ein Bein auf dem Badewannenrand oder einem Hocker ab.28
Gib etwas Öl auf deine Fingerspitzen und verreibe es ein wenig. Hierdurch erwärmst du das Öl und deine Finger.
Führe deinen Zeigefinger (und ggf. auch den Mittelfinger) sanft in deine Vagina ein. Mit diesen baust du einen leichten Druck von innen auf das Gewebe auf. Nun massierst du mit dem Daumen derselben Hand das Gewebe des Damms von außen. Mit kreisenden Bewegungen massierst du in U-Form den Damm unterhalb der Vagina sowie die seitlichen Bereiche der inneren Schamlippen.29, 30 Den oberen Teil der Vagina (im Bereich der Harnröhre) solltest du auslassen, um keine Infektion zu riskieren.31
Wenn es für dich einfacher ist, kannst du alternativ auch deinen Daumen in die Scheide einführen und in diesem Fall mit dem Zeigefinger und Mittelfinger außen am Damm massieren.
Während der Massage kannst du nach und nach den Druck deiner Finger und den Zug auf den Scheideneingang erhöhen. Auch kannst du die Intensität der Massage mit jedem Mal ein wenig verstärken.32
Hast du im Bereich des Damms altes Narbengewebe (beispielsweise von einer vorherigen Geburt), so sollte auch diese Region mit Öl sanft massiert werden.33
Vielleicht möchtest du bei der Dammmassage ganz ungestört sein. Schließlich handelt es sich um einen sehr intimen Moment. Falls du dich wohl dabei fühlst, kann die Massage aber natürlich auch von deinem Partner / deiner Partnerin durchgeführt werden.
Wie du siehst, kann eine Dammmassage das Risiko für Geburtsverletzungen reduzieren. Es gibt jedoch Situationen, in denen du in deiner Schwangerschaft besser darauf verzichten solltest:
Hast du Beschwerden oder bist du unsicher, ob eine Dammmassage für dich infrage kommt, so sprich bitte mit deiner Hebamme bzw. mit deinem Frauenarzt / deiner Frauenärztin.
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