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Viele Schwangere bekommen beim Gedanken an die bevorstehende Geburt ein mulmiges Gefühl. Wird alles gut gehen? Wie soll da ein kleiner Mensch durchpassen? Was, wenn etwas dabei reißt? Gleich zu Beginn möchten wir dich beruhigen: Zwar sind Geburtsverletzungen wie Labienrisse, Dammrisse oder Schürfungen keine Seltenheit, in der Regel sind diese aber nur sehr leicht und heilen problemlos.
Doch welche Arten von Geburtsverletzungen gibt es überhaupt? Was ist der Unterschied zwischen einem Dammriss und einem Dammschnitt? Und wie kannst du deinen Körper auf die Anstrengungen der Geburt vorbereiten? Hier findest du die besten Tipps zur Vorbeugung und Pflege möglicher Geburtsverletzungen.
Zu den bekanntesten Verletzungen, die bei einer natürlichen Geburt auftreten können, zählen Dammrisse. Der Damm ist das Gewebe zwischen Vagina und After. Dieses wird beim Austritt des Kopfes stark gedehnt und kann dabei etwas einreißen.
Dammrisse werden in 4 Schweregrade eingeteilt:6,7
Bei mehr als 40 % aller Frauen mit einer natürlichen Geburt kommt es zu einem Dammriss. Allerdings sind diese prozentualen Quoten stark vom jeweiligen Krankenhaus abhängig und von Frau zu Frau unterschiedlich. Zudem sind die meisten Dammverletzungen Risse 1. und 2. Grades oder Schürfungen der Labien (Schamlippen) oder Scheidenrisse, die problemlos abheilen. Dammrisse 3. und 4. Grades sind extrem selten. Im Jahr 2019 traten sie nur bei 2,2 Prozent aller Spontangeburten in Österreich auf.8 Dammrisse 1. und 2. Grades heilen gewöhnlich problemlos. Manchmal müssen sie von der Hebamme bzw. vom Arzt / von der Ärztin unter lokaler Betäubung genäht werden. Hierfür werden selbstauflösende Fäden verwendet, die nicht gezogen werden müssen. Die Versorgung und Naht von Dammrissen 3. und 4. Grades ist komplizierter und findet häufig unter Vollnarkose statt.9
Bei einem Dammschnitt (Episiotomie) wird der Scheideneingang durch einen chirurgischen Schnitt durch die Hebamme oder den Frauenarzt / die Frauenärztin erweitert. Hierdurch soll zum einen der Geburtsvorgang beschleunigt werden, zum anderen sollen schwerere Verletzungen verhindert werden.
War der Dammschnitt bis in die 80er Jahre noch ein Routineeingriff bei fast jeder Geburt einer Erstgebärenden, soll er heute nur noch durchgeführt werden, wenn dies medizinisch unbedingt notwendig ist.10 So geht man mittlerweile davon aus, dass ein Dammschnitt das Risiko für Dammrisse 3. und 4. Grades erhöht11 und schlechter ausheilt als ein natürlicher Riss.12 Nach der Geburt wird der Dammschnitt genäht. Dies geschieht in Lokalanästhesie durch Einspritzen eines Lokalanästhetikums. Hatte die Gebärende unter der Geburt bereits eine Periduralanästhesie (PDA), so wird deren betäubende Wirkung für das Nähen der Verletzung genutzt.
Mögliche Gründe für einen Dammschnitt:
Beim Austritt des Köpfchens kann es zu einem Riss der Schamlippen (Labien) kommen. Meist handelt es sich um Längsrisse der kleinen Schamlippen. Die Risse bluten in der Regel nur kurz. Da in den Labien viele Nerven verlaufen, sind Labienrisse gewöhnlich schmerzhafter als Dammrisse. Nur größere Risse müssen genäht werden.15
In seltenen Fällen kommt es zu Geburtsverletzungen in der Scheide. Ein Scheidenriss tritt oft im hinteren Teil der Vagina auf. Zu den typischen Ursachen zählen Saugglocken- und Zangengeburten. Da hierbei oft größere Blutgefäße verletzt werden, führen Scheidenrisse häufig zu stärkeren Blutungen. Größere Risse müssen genäht werden. Aber keine Sorge: Das Gewebe der Scheide regeneriert sich sehr gut und Verletzungen heilen gewöhnlich schnell aus.16,17
Während der Schwangerschaft und Geburt wird dein Beckenboden stark beansprucht. Manchmal führt die starke Dehnung zu einer langfristigen Beckenbodenschwäche. Zu den möglichen Folgen zählen Harn- und Stuhlinkontinenz sowie eine Senkung der Blase oder Gebärmutter.
Risikofaktoren:18
Gezielte Beckenbodenübungen nach der Zeit des Wochenbetts können helfen, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken und Probleme mit Inkontinenz und Organsenkungen zu lindern. Wende dich bei diesen Beschwerden bitte an deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin.19 Dort bekommst du ggf. einen Verordnungsschein für Physiotherapie. Hierdurch erhältst du ein gezieltes Beckenbodentraining, individuell angepasst an deine Beschwerden.
Sowohl in den letzten Wochen deiner Schwangerschaft als auch während der Geburt kannst du einiges tun, um das Risiko für Verletzungen im Intimbereich zu reduzieren.
Zwar sind sie oft unangenehm, Geburtsverletzungen heilen aber in der Regel problemlos aus. Hast du eine Hebamme für das Wochenbett, so wird diese die Wunde regelmäßig kontrollieren. Auch dein Frauenarzt / deine Frauenärztin wird den Heilungsverlauf bei der Nachuntersuchung überprüfen.
Daneben gibt es einiges, was du selbst tun kannst, um die Heilung zu fördern und Beschwerden zu lindern:
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