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Hicks, hicks, hicks – es klingt einfach zu süß, wenn dein Baby Schluckauf hat. Aber wie kommt es eigentlich dazu? Und ist das ständige Zucken für dein Kleines ganz unbedenklich? Wir verraten dir, warum kleine Kinder so oft Schluckauf haben, welchen Sinn dieses rhythmische Schnackerl hat und wie du deinem Liebling helfen kannst, wenn der Schluckauf einfach nicht aufhören will.
Jeder kennt das Gefühl von Schluckauf. Aber wie entsteht dieser eigentlich? Hierbei spielt unser Zwerchfell eine bedeutende Rolle. Das Zwerchfell trennt den Brust- vom Bauchraum und ist zugleich unser wichtigster Atemmuskel. Beim Schluckauf passiert nun Folgendes: Das Zwerchfell verkrampft sich. Hierdurch verschließt sich der Kehlkopfdeckel über der Stimmritze. Die eingeatmete Luft prallt nun gegen diese Barriere und kann nur mit Druck entweichen. Dabei entsteht das typische Schluckauf-Geräusch, das Hicksen.1,2
Gewöhnlich verschwindet der Schluckauf (der in der Medizinsprache auch Singultus genannt wird) nach einiger Zeit von ganz alleine wieder. Während Erwachsene eher selten Schluckauf haben, kann dies bei Babys sehr häufig und sogar täglich vorkommen.
Es ist noch nicht vollständig geklärt, wie genau der Schluckauf ausgelöst wird. Allerdings sind einige Faktoren bekannt, die bei Babys (und auch bei älteren Kindern und Erwachsenen) zu einem Zusammenziehen des Zwerchfells und damit zu dem charakteristischen Muskelzucken führen können:3
So hast du vielleicht selbst schon einmal festgestellt, dass dein Kleines nach dem Stillen oder Fläschchenfüttern vermehrt Schluckauf hat. Dies kann beispielsweise daher kommen, dass es beim Trinken Luft schluckt. Bei älteren Kindern kann auch ausgelassenes Lachen zu Schluckauf führen.
Schluckauf kommt bei kleinen Babys, vor allem bei Neugeborenen und Frühgeborenen, sehr häufig vor. Auf den Tag hochgerechnet können es bis zu 15 Minuten sein.4 Aber warum ist das so? Hat das Hicksen eventuell eine bestimmte Funktion? Forscher/Forscherinnen vermuten zwei Ursachen für den häufigen Schluckauf bei kleinen Kindern:
Zum einen scheinen Babys auf diese Weise ihre Atmung zu trainieren. So zeigte eine britische Studie, dass das Gehirn von neugeborenen Kindern während des Schluckaufs Signale aussendet. Diese sollen dem Kind helfen, seine Atmung zu steuern. Vor allem Frühgeborene können durch den Schluckauf ein Gefühl dafür bekommen, wie sie ihre Atemmuskulatur richtig anwenden.4,5 Auch werden die Zwerchfell- und Rippenmuskulatur trainiert.
Eine zweite Theorie besagt, dass Säuglinge durch den Schluckauf überschüssige Luft aus dem Magen befördern. Ähnlich wie beim Bäuerchen wird hierdurch wieder Platz für weitere Milch geschaffen.4 Womöglich sind ja beide Theorien richtig. In jedem Fall scheint der Schluckauf einen Zweck zu haben, auch wenn er uns manchmal etwas lästig erscheint.
Der Schluckauf beginnt nicht erst mit der Geburt. Bereits im Mutterleib kann das Ungeborene Schluckauf bekommen. Vielleicht hast du dies während deiner Schwangerschaft selbst gespürt. Für viele Frauen ist es ein sehr lustiges Gefühl, wenn die Bauchdecke auf einmal zart und rhythmisch zuckt. Das Schnackerl beginnt etwa ab der 9. Schwangerschaftswoche (SSW). Manchmal lassen sich die rhythmischen Bewegungen des Fötus sogar im Ultraschall beobachten. Viele ungeborene Babys haben täglich oder sogar mehrmals täglich Schluckauf. Dieser scheint eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Atemmuskulatur zu spielen.6 Damit bereitet er das Baby auf das selbstständige Atmen außerhalb des Mutterleibs vor und der Atemreflex wird trainiert. Auch wenn das ungeborene Kind zu viel Fruchtwasser geschluckt hat, kann dies Schluckauf auslösen, wodurch das Fruchtwasser wieder ausgestoßen wird, ohne dass es in die Luftröhre gelangt.
Wie oben beschrieben, hilft Schluckauf dem Baby, die richtige Atemtechnik zu erlernen und erfüllt somit einen Zweck. Ein Grund zur Sorge ist Schluckauf demnach in der Regel nicht. Dennoch kann es für die Eltern beunruhigend wirken, wenn das Kleine ständig durchgeschüttelt wird und dadurch womöglich nicht einschlafen kann.
Es ist ganz normal, dass manche Babys häufiger Schluckauf haben als andere. Schätzungsweise sind es bei Neugeborenen rund 15 Minuten pro Tag. Dabei kann es auch immer wieder einmal Phasen geben, in denen die Kleinen vermehrt hicksen. Lediglich wenn der Schluckauf über Stunden anhält oder dein Baby andere Krankheitsanzeichen zeigt, solltest du einen Kinderarzt/eine Kinderärztin aufsuchen.3
Ja, natürlich darfst du das! Deinem Baby tut der Schluckauf nicht weh, du musst also nicht zwingend etwas dagegen tun. Es gibt aber ein paar Hausmittel und Tricks, die helfen können. Diese sind beispielsweise sinnvoll, wenn das Kleine vor lauter Hicksen nicht einschlafen kann.
Vielleicht hat dein Baby zu schnell oder zu viel getrunken und dabei auch etwas Luft geschluckt. Dies kann ein Auslöser für Schluckauf sein. In diesem Fall hilft es, ein Bäuerchen zu machen. Lege dir hierzu ein Spucktuch über die Schulter. Halte dein Kind aufrecht an deinem Körper, mit seinem Kinn an deiner Schulter. Bei kleinen Babys solltest du dabei den Kopf stützen. Klopfe nun ganz sanft auf den Rücken deines Lieblings. Durch das Bäuerchen entweicht die überschüssige Luft im Magen. Das Zwerchfell hat wieder mehr Platz und kann sich entspannen.
Manchmal wird Schluckauf durch Unruhe und Aufregung ausgelöst. Was beim Entspannen hilft: eine liebevolle Massage. Nutze hierfür ein wenig Babyöl und massiere sanft das Bäuchlein deines Kindes. Auch eine Massage der Fußsohlen kann entspannend wirken. Hier findest du eine detaillierte Anleitung für eine Babymassage.
Leichter Druck auf den Brustraum kann ebenfalls helfen, die Zwerchfellmuskulatur zu entspannen. Drücke hierzu die Knie deines Babys sanft in Richtung seines Brustkorbs. Wichtig: Gehe dabei sehr behutsam vor und übe nicht zu viel Druck aus.
Es stimmt, wenn Babys zu viel trinken oder essen, können sie Schluckauf bekommen. Manchmal ist es dennoch hilfreich, dem Kleinen gegen das Schnackerl etwas zu trinken zu geben. Für Erwachsene gilt schließlich auch der Tipp, einen Schluck Wasser gegen den Schluckauf zu sich zu nehmen. Stille dein Kind also kurz oder gib ihm etwas Milch über die Flasche.
Bei Erwachsenen wird oft gesagt, dass Erschrecken gegen Schluckauf hilft.7 Du solltest deinem kleinen Schatz aber natürlich keine Angst einjagen. Auf sanfte Weise helfen kannst du aber wie folgt: Puste deinem Baby leicht ins Gesicht. Dein Kleines wird überrascht sein. Durch diese kurze Irritation verändert sich die Atmung des Babys und der Schluckauf kann verschwinden.
Wie bereits erwähnt, hilft Entspannung gegen den ständigen Hicks. Durch Wärme lässt sich diese Wirkung noch verstärken. Kuschelt euch also aneinander, wärme dein Kind mit deinem Körper im Tragetuch oder lege ihm ein leicht erwärmtes Kirschkernkissen oder ein warmes Tuch auf das Babybäuchlein.3
Nicht selten tritt der Schluckauf dadurch auf, dass das Kind zu schnell trinkt und somit Luft schluckt. Bei Stillbabys kann ein Grund für häufiges Verschlucken und Luftschlucken ein starker Milchspendereflex sein. In diesem Fall kannst du deinem Kind das Stillen auf folgende Weise erleichtern: Streiche vor dem Anlegen etwas Milch aus, damit die Brust weniger prall und der Milchfluss nicht mehr ganz so stark ist. Auch bestimmte Stillhaltungen sind bei einem starken Milchspendereflex von Vorteil. Wähle am besten eine Position, bei der die Milch gegen die Schwerkraft fließen muss, wie etwa beim zurückgelehnten Stillen.8 Fütterst du dein Baby mit dem Fläschchen? Dann kannst du den Milchfluss durch ein kleineres Saugerloch verlangsamen.9
Was bei Erwachsenen oft funktioniert, kannst du auch bei deinem Baby ausprobieren: Lenke es ab. Überrasche es mit einem kleinen Tänzchen, zeige ihm sein Lieblingsbilderbuch oder spielt lustige Fingerspiele. All dies kann dazu führen, dass sich der Atemrhythmus verändert, sich das Zwerchfell beruhigt und das Schnackerl endet.
Probiere einfach aus, welcher dieser Tipps bei deinem Baby am besten funktioniert. Da der Schluckauf aber, wie gesagt, weder bedenklich ist noch deinem Baby wehtut, kannst du auch einfach abwarten, bis er von alleine aufhört.
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